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Auch Pflanzen haben mit Parasiten zu kämpfen.
Daher enthalten einige Pflanzen Wirkstoffe, die ihnen dabei helfen, Zecken, Milben, Flöhe und andere Parasiten fernzuhalten.
Diese Mittel kann mensch sich zunutze machen, um sich selbst oder Haustiere gegen Parasiten zu schützen.

Inhaltsverzeichnis
Wirkstoffe gegen Parasiten
Die hier vorgestellten Stoffe wirken in erster Linie gegen:
- Spinnentiere (Zecken, Milben, Webspinnen)
- Insekten (Flöhe, Mücken, Fliegen, Läuse etc.).
Margosa-Extrakte
Wirkung: Stark abweisend bis tödlich
Der Margosabaum ist auch bekannt als Neembaum.
Aus seinen Samen wird Neemöl gewonnen.
Das Öl enthält natürliche Repellents, Insektizide und Akarizide – also Gifte gegen Insekten und Spinnentiere.
Darüber hinaus kommt heutzutage immer häufiger Margosa-Gesamt-Extrakt zu Einsatz.
Nebenwirkungen: Bisher unbekannt
Neemöl ist aggressiv und auch für den Menschen nicht ungefährlich.
Vom Gesamt-Extrakt sind bisher allerdings keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt.
Daher ist es ein empfehlenswertes Mittel zur Abwehr von Insekten und Spinnentieren.
Nur bei Schwangeren und trächtigen Tieren sollte man auch mit Margosa-Extrakt vorsichtig sein.
Mehr Informationen hier: Margosa-Extrakt gegen Parasiten.

Geraniol
Wirkung: Lang anhaltend + abweisend
Geraniol ist ein weiteres natürliches Mittel, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Da es in vielen ätherischen Ölen vorkommt, ist es einfach anzuwenden.
Ätherische Öle, die viel Geraniol enthalten sind zum Beispiel:
- Palmarosaöl
- Lavendelöl
- Rosengeranienöl
- Citronellaöl (Zitronengras).
Nebenwirkungen: Selten Hautreizungen und Allergien
Auch Geraniol birgt wie Margosa in der Regel keine Gesundheitsgefahren.
Zwar können Hautreizungen vorkommen und in seltenen Fällen auch Allergien, doch normalerweise ist die verdünnte Anwendung von ätherischen Ölen gefahrlos.
Vorsicht: Katzen vertragen keine ätherischen Öle – bei Hunden ist das kein Problem.
Hier findet man weitere Informationen über die Anwendung von Geraniol als Repellent gegen Insekten.

PMD
Wirkung: Abweisend
PMD steht für „p-Menthan-3,8-diol“.
Dieser Wirkstoff kommt vor im Zitroneneukalyptus-Baum.
Befindet sich PMD in Anti-Zecken oder Anti-Insektenmitteln, dann steht auf den Packungen oft die Angabe: Citriodiol oder Citrepel.
Auch Zitroneneukalyptusöl enthält rund 1,5 Prozent des Wirkstoffs und kann alternativ verwendet werden.
Das Öl riecht – wie der Name bereits andeutet – nach frischen Zitronen.
Nebenwirkungen: Bisher unbekannt
Auch hier sind bisher keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt.
Vorsicht gilt nur in Bezug auf den Umgang mit unverdünnten ätherischen Ölen und wieder auch bei Katzen.
Mehr Informationen dazu hier: Zitroneneukalyptusöl gegen Parasiten.

Pyrethrum
Wirkung: Tödlich
Pyrethrum wird schon seit mindestens 2000 Jahren als Insektizid und gegen Spinnentiere eingesetzt.
Es wird aus den getrockneten Blütenständen von Blumen gewonnen (Mutterkraut – Chrysanthemen).
Der Stoff ist ein starkes Nervengift.
Nebenwirkungen: Sehr gefährlich
Pyrethrum ist auch für Menschen giftig und es sind sogar schon Todesfälle bekannt geworden.
Auch hier gilt, die Dosis macht das Gift, daher ist es wichtig, sehr vorsichtig mit dem Mittel umzugehen.
In der Regel sind ungefährlichere Wirkstoffe vorzuziehen.
Mehr Informationen hier: Pyrethrum gegen Insekten, Zecken und Milben.

Schwarzkümmelöl
Wirkung: Mittel bis gut abweisend
Schwarzkümmelöl wird auch bereits seit über 2000 Jahren verwendet.
Es wirkt abweisend gegen Zecken und soll auch gegen innere Parasiten wirken.
In Experimenten konnte die abweisende Wirkung belegt werden.
Nebenwirkungen: Selten bis positiv
Man sollte mit der Dosierung vorsichtig sein – besonders bei Haustieren.
Für Katzen ist es nicht geeignet, da auch das Speiseöl ätherische Anteile enthält, die für Katzen giftig sind (Terpene).
Überdosierung kann auch beim Menschen die Leber schädigen.
Bei normaler Dosis hingegen soll Schwarzkümmelöl zahlreiche positive Effekte auf den Körper haben.
Mehr Informationen hier: Schwarzkümmelöl gegen Parasiten.

Kokosöl
Wirkung: Mittel bis schwach
Kokosöl ist ein Trendprodukt, dem fast schon magische Eigenschaften zugeschrieben werden.
Doch in Experimenten hat es nur eine relativ schwache Wirkung gegen Zecken gezeigt.
Häufig angeführte Studien sind fragwürdig.
Nebenwirkungen: Keine bis gefährlich
Kokosöl ist ein Speiseöl und daher in der Regel ungefährlich.
Doch in einer Ökotest-Untersuchung hat sich gezeigt, dass das Öl/Fett häufig mit Mineralöl oder Weichmachern verunreinigt ist.
Diese Stoffe möchte man sich weder auf die Haut schmieren noch damit kochen.
Mehr Informationen zum Thema: Kokosöl – was wichtig ist.

Teebaumöl
Wirkung: Stark abweisend bis tödlich
Teebaumöl wird seit über 100 Jahren als Desinfektionsmittel verwendet, denn es tötet Viren und Bakterien.
Es wirkt auch zur Abwehr von Parasiten.
Experimente konnten zeigen, dass Teebaumöl Zecken abschreckt und töten kann.
Nebenwirkungen: Gefährlich bis tödlich
Auch für Menschen, Katzen und Hunde ist Teebaumöl gefährlich.
Wird es verschluckt, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.
Daher sollte man das Öl nur stark verdünnt anwenden.
Mehr Informationen dazu hier: Teebaumöl gegen Zecken, Milben, Läuse und Flöhe.

Gefahren
Nur weil Wirkstoffe eine pflanzliche Basis haben, heißt das nicht, dass sie per se für den Menschen ungefährlich sind.
Fast alle Gifte für Insekten und Spinnen sind ab einer gewissen Dosis auch für den Menschen und andere Säugetiere gefährlich.
Weniger problematisch sind allerdings die bloßen Repellents – die abweisenden Mittel.
Sie bergen kaum bis gar keine gesundheitlichen Gefahren.

Ätherische Öle
Ätherische Öle können bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen.
Zudem sollte ätherische Öle nur äußerlich und verdünnt angewendet werden.
Denn sie können auch Hautreizungen verursachen und sollten daher nicht mit Schleimhäuten in Kontakt kommen (Mund, Augen, etc.).
Daher muss man sie auch für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Eine innerliche Anwendung ist bei den meisten ätherischen Ölen gesundheitsgefährlich und darf nur nach Rücksprache mit Ärztin oder Apotheker geschehen.
Für Schwangere, Babys und kleine Kinder bestehen zusätzliche Risiken – abhängig vom verwendeten Öl.
Sie sollten sich vor der Anwendung von ätherischen Ölen – auch äußerlich – ebenfalls ärztlich beraten lassen.

Synthetische Alternativen – Chemiekeulen
Abgesehen von den pflanzlichen Wirkstoffen gibt es auch noch eine Reihe von künstlich erzeugten Giften gegen Parasiten – die sogenannten „Chemiekeulen“.
Dabei sollte man sich immer bewusst machen, dass diese Gifte auch für den Menschen gefährlich sein können.
Einige Risiken und Gefahren wurden meist schon abgeschätzt, doch in der Regel gibt es diese Stoffe erst seit wenigen Jahren/Jahrzehnten.
Die ältesten sind rund 100 Jahre alt.
Wenn man sie verwendet, nimmt man also an einem Langzeit-Experiment teil.
Die neuere Geschichte hat diesbezüglich schon oft gezeigt, dass zunächst als harmlos eingestufte Mittel sich später als gesundheitsschädlich herausgestellt haben.
Das bekannteste Beispiel ist DDT und wenn man genau hinschaut, wiederholt sich diese Geschichte wieder und wieder.
Daher empfiehlt es sich – wenn möglich – pflanzliche Mittel zu verwenden, die bereits seit langer Zeit von Menschen verwendet werden.
Es gibt auch chemische Mittel, die auf der Basis von pflanzlichen Wirkstoffen entwickelt wurden.
Doch auch sie sind deshalb keineswegs ungefährlich.
Pyrethroide
Dabei handelt es sich zum Beispiel um Pyrethroide.
Sie wurden auf der Basis vom oben genannten Pyrethrum entwickelt wurden.
Dazu zählt zum Beispiel das häufig gegen Zecken und Insekten verwendete Permethrin.
Es wird zum Beispiel zur Imprägnierung von Zeckenschutzkleidung und auch in der Landwirtschaft verwendet.
Permethrin ist auch ein Nervengift für Menschen und daher ist die Anwendung fragwürdig – besonders der Hautkontakt.
Mehr dazu hier: Gefahren von Permethrin.

DEET
Noch gefährlicher für die Gesundheit ist DEET: „Diethyl-Tuloamid“.
Es kann zu Herzversagen führen und auch das Gehirn schädigen.
Dennoch wird es in vielen Gebieten verwendet, in denen Insekten tödliche Krankheiten übertragen.
Hierbei gilt es, eine genaue Risikoabschätzung vorzunehmen und zu überlegen, ob es nicht auch ebenso wirksame Alternativen gibt.
Mehr Informationen dazu hier: Gefahren von DEET.
Icaridin
Ein synthetisches Mittel, das als Alternative zu DEET ins Spiel kommen könnte, ist Icaridin.
Icaridin findet man bereits in vielen handelsüblichen Anti-Mücken- und Anti-Zecken-Sprays (Autan, AntiBrumm, etc.).
Es ist relativ harmlos und dennoch fast genauso wirksam wie DEET.
Mehr Infos hier: Icaridin gegen Mücken, Zecken und Co.
Icaridin zählt zu den abweisenden Stoffen, doch letztlich ist es auch ein Gift.
Sind Zecken und Insekten dem Wirkstoff für einige Zeit ausgesetzt – ohne fliehen zu können, sterben sie.
Gifte haben immer den Nachteil, dass sie nicht auf lange Sicht wirken.

Fipronil
Dies zeigt sich zum Beispiel an Fipronil (z. B. Frontline, Bolfo).
Fipronil wird gegen Zecken, Flöhe und Läuse bei Haustieren verwendet – für die Anwendung beim Menschen ist es zu gesundheitsschädlich.
Seit einiger Zeit beginnt das Mittel immer öfter zu versagen, obwohl es lange Zeit hervorragend gewirkt hatte.
Doch viele Zecken sind dagegen resistent geworden.
Mehr dazu hier: Probleme von Fipronil.
Nachhaltigkeit
Ein Grundproblem von Giften:
Sie führen zu einem Selektionsdruck und damit zu Anpassung und Resistenz.
Viele Tiere sterben zwar, doch es überleben immer einige wenige, die resistent gegen das Gift sind.
Letztlich vermehren sich vor allem die resistenten Tiere und mit der Zeit wird die gesamte Art resistent.
Mit Giften greift man zudem in die natürlichen Kreisläufe ein.
Denn tötet man viele Parasiten einer Art, dann leiden darunter auch ihre natürlichen Feinde.
Die Natur gerät also durch Gifteinsatz aus dem Gleichgewicht.
Daher ist es auf lange Sicht sinnvoller, wirksame Repellents zu entwickeln und zu verwenden.
Fazit
Es gibt eine ganze Reihe von pflanzlichen Mitteln, um Zecken, Flöhe und Co. abzuwehren.
Letztlich muss man wissen, dass kein Mittel einen 100%igen Schutz bieten kann.
Daher kann es sinnvoll sein, verschiedene natürliche Mittel zu kombinieren.
In Risikogebieten, in denen gefährliche Krankheiten übertragen werden, kommt man wahrscheinlich nicht darum herum auch Gifte zu verwenden.
Doch letztlich sollte man versuchen, auf Gifte zu verzichten und stattdessen Repellents einsetzen.
Pflanzliche Mittel gegen Insekten, Zecken und Milben:
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Stand: 7. März 2021
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