Ein Vorteil von Zeckenkarten ist, dass man die Zecken beim Entfernen nicht zerquetschen kann.
Denn wird eine Zecke gequetscht, kann sie Krankheitserreger in die Einstichstelle abgeben.
Daher sollte man beim Entfernen immer darauf achten, den Hinterleib der Zecken nicht zu zerdrücken.
Mit der kleinen Einkerbung soll es außerdem möglich sein auch einen steckengebliebenen Stachel zu entfernen – nicht nur von Zecken, sondern auch von Bienen oder Wespen.
Die Karten eignen sich sowohl für den Gebrauch am Menschen, als auch für Hunde und Katzen.
Zeckenkarte richtig benutzen
Die Anwendung von Zeckenkarten ist relativ einfach.
Doch es gibt einige Dinge, die man beachten sollte, damit die Zecke vollständig entfernt werden kann.
Besonders wichtig ist, dass man dabei die Ruhe behält und nicht an der Zecke reißt.
Wenn man ruckartig an der Zecke zerrt, kann das dazu führen, dass ein Teil der Zecke abreißt und in der Wunde stecken bleibt.
Daher gilt es, Zeckenkarten achtsam, langsam und ganz vorsichtig zu verwenden.
Anwendung richtig vorbereiten
Lange dachte man, es sei hilfreich, die Zecke vorher mit Alkohol, Klebstoff oder ähnlichem zu behandeln.
Doch das war ein Irrglaube. Dadurch erhöht sich nämlich das Risiko, dass die Zecke sich übergibt und dabei Krankheitserreger in die Wunde gelangen.
Also die Zecke auf keinen Fall vorher betäuben oder töten!
Jedoch ist es hilfreich, sie etwas hin und her zu bewegen, um ihr bewusst zu machen, dass sie sich keinen guten Platz ausgesucht hat.
Dann lässt sie mit Glück etwas schneller los. Denn Zecken kleben sich selbst an der Haut fest und wenn sie loslassen wollen oder müssen, lösen sie diesen Kleber wieder auf.
Tipp: Wenn möglich, sollte man die Zeckenkarte nicht bei sich selbst anwenden, sondern jemand anderen um Hilfe bitten – insbesondere bei schwer zugänglichen Stellen.
Am besten bittet man jemanden, der eine ruhige Hand und Erfahrung mit der Anwendung von Zeckenkarten hat.
Bevor man eine Zecke entfernt, sollte man die Zeckenkarte reinigen und am besten desinfizieren! Dazu kann man zum Beispiel Alkoholpads/-tupfer benutzen. Davon vorab einige bereit legen, denn sie dienen zum Schluss nochmals zur Desinfektion der Wunde. Wenn man nichts anderes hat, kann man auch klaren 40%igen Alkohol benutzen.
Die richtige Einkerbung auswählen. Im Zweifel probiert man es mit der kleinsten Kerbe. Denn wählt man eine zu große Einkerbung, kann es sein, dass die Zecke durch die Öffnung gequetscht wird, was man unbedingt vermeiden möchte. Die große Einkerbung ist vor allem für vollgesogene Zecken gedacht, wenn man sie erst spät entdeckt, zum Beispiel am Hund oder an der Katze. Da Menschen meist früher auf die Zecken aufmerksam werden, sind die Zecken noch sehr klein und daher wählt man dann meist die kleinste Einkerbung.
Danach die Karte langsam seitlich unter die Zecke führen. Ist man noch ungeübt gilt es, dabei besonders achtsam und vorsichtig zu sein.
Nun überprüfen, ob die Zecke fest sitzt und Karte leicht anheben, so das eine Spannung entsteht. Diese Spannung hält man für einige Sekunden. Dadurch ermöglicht man der Zecke, sich zu lösen.
Dann die Karte ganz langsamein Stück weiterschieben und so den Druck auf die Zecke erhöhen. Nun hält man die Spannung wieder für einige Sekunden. Sollte sich die Zecken noch nicht lösen, erhöht man den Druck nochmals ein bisschen und wartet wieder.
Schritt 5 wiederholt man, bis die Zecke entfernt wurde. Durch dieses behutsame Vorgehen, verringert man die Gefahr, dass der Rüssel/Stachel der Zecke (Hypostom) abreißt.
Hat man eine Zeckenkarte mit Lupe, kann man überprüfen, ob die gesamte Zecke entfernt wurde. Dies kann man auch daran erkennen, dass die Zecke noch am Leben ist und sich bewegt. Krabbelt sie noch herum, ist sie in der Regel ganz geblieben.
Nachdem man die Zecke entfernt hat, die Einstichstelle desinfizieren. Am besten wieder mit einem Alkoholpad, das man mehrere Male auf die Wunde drückt und darüber reibt, sodass ein leichtes Stechen oder Brennen spürbar ist.
Die Zecke aufbewahren, um sie später gegebenenfalls auf Krankheiten zu testen (zum Beispiel in einem Einweckglas). Denn treten später auffällige Rötungen an der Stichstelle auf (Wanderröte) oder bekommt man Fieber, sollte man unbedingt ärztlichen Rat einholen. Dann ist es hilfreich, wenn die Ärztin oder der Arzt die Zecke auf Erreger testen lassen kann.