Aufgrund der einfachen Handhabung wird in Apotheken oft die Zeckenkarte zur Zeckenentfernung empfohlen.
Hier findet Ihr Tipps und Tricks zur Anwendung der Zeckenkarte.
Außerdem Vor- & Nachteile im Vergleich mit Zeckenzangen und Zeckenpinzetten.
Denn die Karten sind nicht das beste Mittel der Wahl.
Video: Zeckenkarte funktioniert schlecht bei Mini-Zecken (Nymphen)
Inhaltsverzeichnis
Zeckenkarte: Was ist das?
Eine Zeckenkarte hat meist die Größe und Form einer EC- oder Scheckkarte.
An den Ecken haben Zeckenkarten unterschiedlich große Einkerbungen, mit denen sich Zecken entfernen lassen.
Mit den großen Kerben können vollgesogene Zecken-Weibchen entfernt werden.
Mit den kleineren Kerben soll man die winzigen Nymphen und Zeckenlarven entfernen können, was in der Praxis jedoch oft nicht klappt (siehe Video oben).
Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren auch Zeckenhaken oder Zeckenhebel.
Ein Pluspunkt der Karten ist, dass sie sich einfach in der Brieftasche mitführen lassen.
Besonderheiten
Zeckenkarte mit Lupe
Einige Karten haben eine kleine Lupe, mit der Ihr die Einstichstelle überprüfen könnt.
Dann seht Ihr, ob eventuell ein Stachel oder ein Stück des Kopfes stecken geblieben ist.
Zeckenkarte mit Lupe
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Zeckenkammkarte
Die Zeckenkammkarte ist speziell für Hunde und Katzen konzipiert.
Sie ist dreieckig und hat an einer Seite einen Kamm.
Mit ihr lassen sich dann auch Zecken aus dem Fell kämmen, die sich noch nicht festgesaugt haben.
Männliche Zecken halten sich nämlich häufig im Fell der Tiere auf, jedoch ohne zu stechen/beißen.
Denn sie warten dort darauf, saugende Weibchen begatten zu können; sie selbst brauchen keine Blutmahlzeit mehr.
Zeckenkammkarte
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Funktion
Ein Vorteil von Zeckenkarten ist, dass Ihr die Zecken beim Entfernen nicht zerquetschen könnt.
Denn wird eine Zecke gequetscht, kann sie Krankheitserreger in die Einstichstelle abgeben.
Daher bitte beim Entfernen immer darauf achten, den Hinterleib der Zecke nicht zu zerdrücken.
Die Karten eignen sich sowohl für den Gebrauch am Menschen, als auch für Hunde und Katzen.
Zeckenkarte richtig benutzen
Besonders wichtig ist, dass die Ruhe zu behalten und nicht an der Zecke zu reißen.
Wenn Ihr ruckartig an der Zecke zerrt, kann das dazu führen, dass ein Teil der Zecke abreißt und in der Wunde stecken bleibt.
Daher gilt es, Zeckenkarten achtsam, langsam und vorsichtig zu verwenden.
Anwendung vorbereiten
Früher wurde angenommen, es sei hilfreich, die Zecke vorher mit Alkohol, Klebstoff oder ähnlichem zu behandeln.
Doch das war ein Mythos. Denn dadurch erhöht sich das Risiko, dass eine Zecke sich übergibt und Krankheitserreger in die Wunde gelangen.
Also Zecken auf keinen Fall vorher betäuben oder gar töten.
Jedoch ist es hilfreich, sie etwas hin und her zu bewegen, um ihr bewusst zu machen, dass sie sich keinen guten Platz ausgesucht hat.
Dann lässt sie mit Glück etwas schneller los. Denn Zecken kleben sich selbst an der Haut fest und wenn sie loslassen wollen oder müssen, lösen sie diesen Kleber wieder auf.
Tipp: Wenn möglich, solltet Ihr die Zeckenkarte nicht bei Euch selbst anwenden, sondern jemanden um Hilfe bitten.
Am besten fragt Ihr jemanden, der eine ruhige Hand und Erfahrung mit der Anwendung von Zeckenkarten hat.
Mehr Informationen zum Thema Zeckenentfernung hier: Zecken richtig entfernen.
Video: Zecken richtig entfernen
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Bevor Ihr eine Zecke entfernt, solltet Ihr die Zeckenkarte reinigen und am besten desinfizieren. Dazu könnt Ihr zum Beispiel Alkoholtupfer benutzen. Davon vorab einige bereitlegen, denn sie dienen zum Schluss nochmals zur Desinfektion der Wunde. Wenn Ihr nichts anderes habt, könnt Ihr auch klaren 40%igen Alkohol benutzen.
- Die richtige Einkerbung auswählen. Im Zweifel probiert Ihr es mit der kleinen Kerbe. Denn wählt Ihr die zu große Einkerbung, kann es sein, dass die Zecke durch die Öffnung gequetscht wird, was Ihr unbedingt vermeiden möchtet. Die große Einkerbung ist primär für vollgesogene Zecken gedacht, wenn Ihr sie erst spät entdeckt, zum Beispiel am Hund oder an einer Katze. Da Menschen meist früher auf die Zecken aufmerksam werden, sind die Zecken noch winzig und daher wählt Ihr hier meist die kleine Einkerbung.
- Danach die Karte langsam seitlich unter die Zecke führen. Seid Ihr noch ungeübt, gilt es, dabei besonders achtsam vorzugehen.
- Nun überprüfen, ob die Zecke fest sitzt – dazu die Karte leicht anheben, sodass eine Spannung entsteht. Diese Spannung haltet Ihr für einige Sekunden. Dadurch ermöglicht Ihr der Zecke, sich zu lösen.
- Dann die Karte ganz langsam ein Stück weiterschieben und so den Druck auf die Zecke erhöhen. Nun haltet Ihr die Spannung wieder für einige Sekunden. Sollte sich die Zecken noch immer nicht lösen, erhöht Ihr den Druck nochmals etwas und wartet wieder.
- Schritt 5 wiederholt Ihr, bis sich die Zecke löst. Durch dieses behutsame Vorgehen, verringert Ihr die Gefahr, dass ein Teil der Zecke (Hypostom) abreißt.
- Habt Ihr eine Zeckenkarte mit Lupe, könnt Ihr überprüfen, ob die gesamte Zecke entfernt wurde. Dies könnt Ihr auch daran erkennen, dass die Zecke noch am Leben ist und sich bewegt. Krabbelt sie noch herum, ist sie meist ganz geblieben.
- Nachdem Ihr die Zecke entfernt habt, die Einstichstelle desinfizieren. Am besten wieder mit einem Alkoholtupfer, den Ihr mehrere Male fest auf die Wunde drückt und darüber reibt, sodass ein leichtes Stechen oder Brennen spürbar ist.
- Die Zecke aufbewahren, um sie später gegebenenfalls auf Krankheiten zu testen (zum Beispiel in einem Einweckglas). Denn treten später auffällige Rötungen an der Stichstelle auf (Wanderröte) oder bekommt Ihr Fieber, solltet Ihr unbedingt ärztlichen Rat einholen. Dann ist es hilfreich, wenn die Ärztin die Zecke auf Erreger testen lassen kann.
- Ist ein Teil der Zecke in der Haut stecken geblieben, könnt Ihr diesen auch von einer Ärztin entfernen lassen. Ihr könnt auch abwarten, denn die Haut stößt den Fremdkörper in der Regel mit der Zeit von selbst ab. Was tun, wenn ein Teil der Zecke in der Haut stecken bleibt?
Vorteile
Ein Vorteil von Zeckenkarten ist, dass Ihr keine Gefahr eingeht, große Zecken zu zerdrücken.
Zudem sind die Karten preiswert und können in der Brieftasche verstaut werden. Dann ist sie immer griffbereit.
Bei großen bis mittelgroßen Zecken ist die Anwendung einfach.
Daher eignen sich Zeckenkarten besonders für Tierhalter, die Zecken nicht mit den Fingern entfernen möchten.
Außerdem habt Ihr bei einigen Modellen gleich auch eine Lupe oder einen Kamm mit dabei – was manchmal hilfreich sein kann.
Nachteile
Ein Nachteil ist, dass Ihr kleine Zeckenlarven und Nymphen beim Entfernen quetschen könnt.
Sie lassen sich mit den Karten oft nicht richtig greifen.
Auch dadurch kann es passieren, dass beim Entfernen ein Stück der Zecke in der Haut stecken bleibt.
Manche günstige Karten sind von schlechter Qualität, etwa Werbegeschenke, die man kostenlos bekommt.
Denn hier sind die Einkerbungen manchmal nicht fein genug ausgearbeitet, wodurch es noch leichter dazu kommt, dass ein Teil der Zecke abreißt.
Fazit
Zeckenkarten eignen sich hauptsächlich zum Entfernen größerer Zecken – am besten, wenn sie schon ein wenig vollgesogen sind.
Für kleine Zecken benutzt Ihr besser Zeckenhaken oder den Nymphia-Zeckenentferner.
Ihr solltet auch auf die Qualität der Karte achten, das heißt die Einkerbungen sollten möglichst klein sein und keine scharfen Kanten aufweisen.
Dann lassen sich die meisten Zecken mit den Karten ohne Probleme entfernen.
Da sie so klein und handlich sind, lohnt es sich, sie während der Zeckenzeit dabei zu haben.
Produkte
In Apotheken bekommt Ihr meist die »Safecard«.
Die Safecards stammen aus Dänemark und haben eine hohe Qualität.
Ihre Einkerbungen sind sehr klein und abgerundet, sodass die Zecken größtenteils ganz entfernt werden können.
Die Safecard verfügt über zwei Einkerbungen – eine große und eine kleine.
Sie hat exakt die Größe einer Scheckkarte und passt damit gut ins Portmonee.
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Für Haustiere eignet sich zudem die Zeckenkammkarte.
Auch sie hat eine gute Qualität und verfügt über drei unterschiedlich große Einkerbungen.
Allerdings ist sie ein bisschen größer als eine Kreditkarte und passt daher nicht perfekt ins Portmonee.
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Alternativen zur Zeckenkarte
Es gibt eine ganze Reihe von Alternativen zur Zeckenkarte.
Zecken lassen sich zum Beispiel auch mit Zeckenzangen entfernen.
Oder Ihr benutzt eine speziell zur Zeckenentfernung konzipierte Zeckenpinzette.
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Einige Menschen benutzen auch einfach nur ihre Fingernägel, was jedoch besonders bei kleinen Zecken keine gute Idee ist.
Ganz ähnlich wie die Zeckenkarte funktionieren hingegen Zeckenhaken und Zeckenhebel.
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Zeckenstich vorbeugen
Außerdem könnt Ihr auch mit sogenannten Repellents Zeckenstiche verhindern.
Dies sind Wirkstoffe, die Zecken abweisen und somit verhindern, dass es überhaupt zur Situation kommt, eine Zecke entfernen zu müssen.
Hierfür gibt es einige chemische Mittel, die jedoch allesamt nicht ohne Nebenwirkungen sind.
Am häufigsten in Gebrauch ist Icaridin (z. B. in Autan), da es in der Regel hautverträglich ist und Zecken sicher für einige Stunden fernhalten kann.
Ein Problem ist, dass Icaridin sehr giftig für Wasserorganismen ist – genauso wie Permethrin, ein weiteres Mittel gegen Zecken.
Also, wenn Ihr plant ins Wasser zu gehen, solltet Ihr es auf keinen Fall benutzen.
Überdies bieten einige pflanzliche Mittel Schutz gegen Zecken.
Allen voran ist hier Schwarzkümmel zu nennen.
Innerlich angewendet verändert Schwarzkümmelöl den Geruch der Haut und schützt so vor Zecken.
Auch Kokosöl kann einen gewissen Schutz bieten, wenn Ihr es äußerlich anwendet.
Bei Hunden und Katzen soll auch Bierhefe dazu beitragen, dass die Tiere nicht mehr so oft von Zecken befallen werden.
Schließlich könnt Ihr Euch auch mit ätherischen Ölen gegen Zecken schützen.
Sie enthalten zum Beispiel Geraniol, das nachweislich Zecken abwehren kann.
Mit den verschiedenen Ölen lassen sich dann ein Anti-Zecken-Spray oder einen Balsam selber herstellen.
Hier eine Übersicht über pflanzliche Mittel gegen Zecken.
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Für Katzenliebhaber hier eine Übersicht über: Biologische Mittel gegen Zecken bei Katzen.
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Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder Ihre Tiere wirklich brauchen.
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