
Möchtest Du eine Zecke richtig entfernen, gilt es, einige Dinge zu beachten.
Hier erfährst Du, was Du falsch machen könntest und wie Du typische Fehler vermeidest.
Video: Zecke entfernen | DAS NICHT MACHEN! – Zeckenhebel funktioniert nicht richtig
Ob man die Zecke aus der Haut dreht oder zieht, hängt vor allem davon ab, welches Werkzeug man benutzen möchte. Siehe hier in der Tabelle:
Zecke entfernen: Drehen oder Ziehen?
Werkzeug |
Methode |
Zeckenzange | Drehen |
Zeckenkarte | Ziehen oder Schieben |
Zeckenhaken | Drehen |
Zeckenschlinge/Lasso | Drehen |
Zeckenpinzette | Ziehen |
Zeckenhebel | Ziehen oder Heraushebeln |
Nymphia Zeckenentferner | Ziehen |

Inhaltsverzeichnis
Methoden-Übersicht
Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze:
- Aktive Entfernung mit Werkzeug/Fingern
- Passive Entfernung mit Lösungsmittel/Chemie
Die einzelnen Methoden haben jeweils wieder einige Vor- und Nachteile, die im Folgenden erläutert werden.
Überdies findest Du Hinweise zur Anwendung der gängigen Werkzeuge und ihrer Qualität.

Zecken mit Werkzeugen entfernen
Mit Zeckenzange nie ziehen, immer drehen!
Ich habe früher mal probiert, mit einer Zeckenzange eine Zecke aus meiner Haut zu ziehen.
Doch es hat überhaupt nicht geklappt, dafür sind die Zangen nicht ausgelegt.
Ihre Druckkraft ist zu gering und daher kann die Zecke beim Ziehen durch die Greifer rutschen und wird dabei unnötig gequetscht.
Bei Zeckenzangen ist es besonders wichtig, auf die Qualität zu achten.
Denn oft ist die Greiffläche zu groß, wodurch die Zecke beim Entfernen stark gereizt wird.
Die Greiffläche sollte möglichst klein sein. Mehr Informationen dazu hier:
Zecke mit Zeckenzange entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Zeckenhaken: Auch hiermit drehen.
Der Zeckenhaken erfreut sich besonders bei Hunde- und Katzenhaltern großer Beliebtheit.
Die Anwendung ist einfach, schnell und problemlos. Doch auch hier gilt: Ziehen ist keine gute Idee.
Drehen klappt gut – egal in welche Richtung.
Mehr Informationen dazu hier: Zecke mit Zeckenhaken entfernen.
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Zeckenschlinge: Auch hier wird gedreht
Die Schlinge/das Lasso ist eine Erfindung aus Schweden.
Auch Zeckenschlingen sind gut für Hunde, Katzen und andere Haustiere geeignet.
Wichtig zur Handhabung:
Vor dem Abdrehen wird der Stift senkrecht zur Haut aufgestellt.
Detaillierte Informationen hier: Zecke entfernen mit Zeckenschlinge.
Zeckenpinzette – Ziehen
Normale Pinzetten sind ungeeignet, um Zecken schonend zu entfernen.
Denn sie haben eine zu große Druckfläche und würden die Zecke stark quetschen.
Daher solltest Du nur spezielle Zeckenpinzetten benutzen.
Bei Haustieren sind sie eher ungeeignet, da diese oft nicht stillhalten. Hier sind obige Werkzeuge besser geeignet.
Doch Zeckenpinzetten sind eine gute Wahl zur Zeckenentfernung beim Menschen.
Mehr Informationen hier: Zecke entfernen mit Zeckenpinzette.
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Zeckenkarte – Ziehen
In die Zeckenkarte ist ein dünner »V«-Schlitz eingearbeitet, mit dem Du die Zecke fixieren kannst.
Bei großen Zecken klappt das manchmal als bei kleinen eher nicht.
Ich habe sie früher benutzt, doch oft mit schlechtem Erfolg. Zu häufig sind die Zecken durch den Schlitz gerutscht.
Heute bevorzuge ich daher andere Hilfsmittel.
Mehr Informationen: Zecke entfernen mit Zeckenkarte.
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Nymphia-Zeckenentferner – Ziehen
Mit einigen Werkzeugen entstehen Probleme, wenn Zecken noch winzig sind – im Nymphen- oder Larvenstadium.
Daher wurde der Nymphia-Entferner gezielt für kleine Zecken entwickelt – nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.
Es klappt gut bei kleinen wie großen Zecken.
Mehr Infos hier: Nymphia-Zeckenentferner für Minizecken.
Zeckenhebel/Zeckenstift – Ziehen/Hebeln
Ähnlich wie bei der Karte schiebt man hier die Zecke auch in einen »V«-Schlitz, um sie zu fixieren.
Dabei ist die Kontaktfläche sehr gering und die Zecke wird beim Entfernen kaum gedrückt.
Doch für kleine Zecken – Nymphen und Larven – ist der Schlitz/Spalt meist zu breit.
Mehr Informationen hier: Zecke entfernen mit Zeckenhebel.
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Rasier-Entfernung: »Shave«
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Zecke direkt über der Haut abzurasieren.
Dies kann ein Arzt mit einem Skalpell durchführen.
Alternativ kannst Du auch einen Einmalrasierer benutzen.
Doch dabei bleiben immer Teile der Zecke in der Haut stecken.
Außerdem wird die Haut dabei oft unnötig gereizt oder sogar verletzt.

Schlingen-/Knotentechnik – Ziehen
Wenn man kein Werkzeug zur Hand hat und trotzdem eine Zecke entfernen muss, kann man es mit dieser Methode versuchen.
Dafür bieten sich verschiedene Materialien an:
- Dünner Baumwollfaden
- Zahnseide
- Angelsehne
- Nähseide
- Garn
Damit lässt sich dann eine Schlinge um den Kopf der Zecke legen und zuziehen – gegebenenfalls macht man auch einen Knoten.
Dann zieht man an der Schlaufe und damit die Zecke aus der Haut.
Hierbei geht man langsam vor und erhöht schrittweise die Zugkraft.
Wenn man Glück hat, löst sich die Zecke auf diese Weise komplett aus der Haut.

Mit den Fingernägeln
Mediziner raten davon ab, Zecken mit bloßen Händen zu entfernen, um die Gefahr einer Krankheitsübertragung zu verringern.
Denn beim Entfernen der Zecke kann diese zertrennt werden oder sich übergeben und Erreger freisetzen.
Dennoch kannst Du Zecken – wenn nötig – auch mit den Fingernägeln nah an der Hautoberfläche greifen und dann vorsichtig herausziehen.
Um sich zu schützen, kannst Du auch Einmalhandschuhe verwenden.

Zecken passiv entfernen
Lange Zeit wurde empfohlen, Zecken mit verschiedenen Mitteln zu behandeln und schon vor dem Entfernen zu töten.
Damals wusste man noch nicht, dass sich dadurch die Gefahr erhöht, dass Krankheitserreger freigesetzt werden.
NICHT benutzen:
- Alkohol: weder Isopropyl- noch Methylalkohol
- Benzin
- Olivenöl
- Klebstoff
- Vaseline
- Nagellackentferner
Chemische Mittel
Einige Zeit waren auch Antiparasitika im Gespräch und wurden wissenschaftlich untersucht.
Sie wurden auf die Zecke aufgetragen oder an der Bissstelle unter die Haut gespritzt (subkutan), zum Beispiel Fipronil, Chlordimeform oder Lidocain-Gel.
Auch diese Methoden haben sich als gefährlich und/oder unwirksam herausgestellt.

Hitze/Kälte
Als noch nicht bekannt war, dass Zecken Krankheiten übertragen, wurden sie manchmal auch vor dem Entfernen mit Hitze getötet – mit Zigarette, Streichholz etc.
Davon solltest Du auf jeden Fall Abstand nehmen.
Denn eine Wärmebehandlung führt nachweislich dazu, dass die Zecken Krankheitserreger ausscheiden.
In der Erprobung sind zudem Verfahren, bei denen die Zecke mit flüssigem Stickstoff schockgefroren wird – mit sogenanntem Cyrospray.
Hierzu gibt es noch keine Untersuchungen, wie sich das auf eine Krankheitsübertragung auswirkt.
Große vs. kleine Zecken
Es macht einen Unterschied, ob die zu entfernende Zecke groß oder klein ist.
Auch die Art der Zecke spielt eine Rolle.
Die Braune Hundezecke hat zum Beispiel einen kürzeren Saugrüssel als der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) – die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Zeckenart.
Generell gilt: Je größer die Zecke ist, desto leichter ist sie zu fassen.
Doch das bedeutet nicht, dass große Zecken auch leichter zu entfernen sind.
Denn ist die Zecke größer, sind auch ihre Mundwerkzeuge größer und damit kann sie sich fester in der Haut verankern – wodurch der Kraftaufwand beim Entfernen steigt.

Bei Menschen empfiehlt sich dennoch das Ziehen mit Pinzette, da ein Mensch wahrscheinlich auch dann stillhalten wird, wenn es kurz schmerzt.
Kleine Zecken hingegen sind schwerer zu fassen und sitzen dafür nicht so fest in der Haut.
Hier versagen Zeckenkarte, Zeckenhaken und Zeckenhebel manchmal, wenn die Zecke mit der Einkerbung nicht fixiert werden kann.
Daher greift man alternativ zur Zeckenzange oder zum Nymphia-Zeckenentferner, der explizit für winzige Zecken entwickelt wurde.
Drehen oder Ziehen?
An der Frage: „Drehen oder Ziehen?“, scheiden sich die Geister.
Letztlich lautet die Antwort:
Es hängt davon ab, wie groß die Zecke ist, auf wem sie sitzt und welches Hilfsmittel verwendet wird.
Entfernt man Zecken von unruhigen Haustieren oder Kindern, eignet sich Drehen meist besser.
Denn Drehen ist in der Anwendung einfacher, schneller durchzuführen und mit weniger Schmerz verbunden.
Bei Erwachsenen und ruhigen Tieren ist hingegen Ziehen die bessere Wahl.
Beim Ziehen hat man nämlich eine größere Chance, die Zecke komplett zu entfernen.
Beim Drehen bleibt in den meisten Fällen ein kleines Stück der Zecke in der Haut stecken.
Allerdings besteht auch beim Ziehen die Gefahr, dass etwas abreißt.
Doch reißt beim Ziehen ein Teil der Zecke ab, ist dieser oft größer als das Stück, das beim Abdrehen in der Haut zurückbleibt.
Ziehen erfordert mehr Feingefühl und Erfahrung als Drehen.

Gesundheitsgefahren verringern
Beim Entfernen einer Zecke entstehen zwei Gefahren für die Gesundheit:
- Infektion mit Viren oder Bakterien.
- Steckenbleiben von Beiß- und Stichwerkzeug ⇨ Fremdkörperreaktion der Haut.
Beide Gefahren können verringert werden, wenn eine Zecke sachgemäß entfernt wird.
Video: Zecke möglichst hautnah greifen.
Infektion vorbeugen
Die Gefahr einer Krankheitsübertragung steigt, mit der Saugdauer am Wirt.
Daher ist es wichtig, eine Zecke möglichst rasch zu entfernen.
Nachdem man sich in einem Zeckengebiet aufgehalten hat, sollte man sich, seine Kinder und Haustiere absuchen – während der Zeckensaison am besten einmal pro Tag.
Rasch entfernen bedeutet jedoch nicht, dass es auf Sekunden oder Minuten ankommt – doch jede Stunde zählt.
Eine infizierte Zecke beginnt, Borreliose-Bakterien erst nach ungefähr 24 Stunden an den Wirt abzugeben.
Doch auch wenn eine Zecke schon 24 Stunden gesaugt hat, bedeutet das noch nicht, dass sie den Wirt infiziert haben muss.
Denn nicht jede Zecke ist infiziert (nur ~5 bis 15 %) und selbst dann, wenn sie Krankheitserreger in sich trägt, gibt sie den Großteil erst nach 48 Stunden ab.

FSME-Viren übertragen infizierte Zecken schon direkt mit dem Biss an den Wirt – hier hilft eine schnelle Entfernung also nicht.
Zudem hat auch die Art und Weise der Entfernung der Zecke einen Einfluss auf das Risiko, infiziert zu werden.
Denn wird die Zecke beim Entfernen gereizt, kann es dazu kommen, dass sie sich übergibt und dabei Bakterien in die Wunde abgibt.
Daher sollte man die Zecke so entfernen, dass sie möglichst wenig gequetscht und gedrückt wird.
Die Druckfläche des Werkzeugs sollte daher möglichst klein sein und die Druckdauer gering.
Auch passive Methoden (Hitze, Lösungsmittel) führen dazu, dass man die Zecke unnötig reizt und damit die Gefahr der Krankheitsübertragung erhöht.
Daher sind passive Methoden, die früher oft angewendet wurden, ungeeignet, etwa Hitze, Klebstoff, Alkohol, Nagellackentferner etc.

Kopf steckengeblieben – was tun?
Kein Werkzeug kann garantieren, dass die Zecke vollständig entfernt werden kann.
Daher kommt es immer wieder vor, dass ein Teil des Kopfes steckenbleibt – genauer gesagt der Mundwerkzeuge.
Bleibt ein Teil der Zecke stecken, kommt es zu einer Fremdkörperreaktion der Haut: Abkapselung und/oder Herauseitern.
Dies ist in der Regel kein Grund zur Beunruhigung.
Denn meist stößt die Haut den Teil nach ein paar Tagen ab. Dann fällt er von allein heraus.
Video: Zecke herausdrehen mit Zeckenhaken
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Manchmal entzündet sich die Stelle und es entwickelt sich eine Art Pickel.
Der Fremdkörper wird dann von Eiter umschlossen und eitert allein heraus oder lässt sich herausdrücken.
Mit einer Nadel in der Wunde herumzustochern, ist nicht zu empfehlen.
Dadurch erhöhst Du die Infektionsgefahr.
Im Zweifelsfall solltest Du eine Ärztin aufsuchen.
Mehr Informationen dazu hier:
Was tun, wenn ein Teil der Zecke stecken bleibt?
Video: Zecke entfernen mit Zeckenschlinge
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Was ist sicherer, Drehen oder Ziehen?
Studien haben gezeigt, dass die Größe des Teils, der steckenbleibt, auch davon abhängt, ob man dreht oder zieht.
Beim Drehen kommt es häufig vor, dass ein kleiner Teil abgedreht wird, doch nur selten die gesamten Mundwerkzeuge.
Beim Ziehen mit Pinzette oder Karte hast Du eine höhere Chance, die Zecke komplett zu entfernen.
Dafür reißt jedoch auch häufiger ein größerer Teil ab (Stechrüssel und Scheren).
Tabelle: Wie viel bleibt in der Haut stecken?
Drehen (Zange, Haken, Lasso) | Ziehen (Pinzette, Karte) | |
Zecke komplett entfernt |
~10 % |
~30 % |
Kleiner Teil bleibt stecken |
~80 % |
~40 % |
Mund/Kopf reißt komplett ab |
~10 % |
~30 % |
Diese Ergebnisse sind bei der Anwendung an Hunden und Katzen entstanden.
Daher lassen sie sich nicht eins zu eins auf Menschen übertragen.

Es kann davon ausgegangen werden, dass auch beim Menschen das Drehen öfter als Ziehen dazu führt, dass ein kleiner Teil in der Haut steckenbleibt.
Beim Entfernen durch Ziehen hingegen lässt sich wahrscheinlich eine bessere Quote erreichen, da Menschen in der Regel stiller und ruhiger sind als Hunde und Katzen.
Also für Haustiere ist deshalb Drehen die bessere Wahl und beim Menschen bietet sich Ziehen mit Karte, Hebel oder Pinzette an.
Zum Nymphia-Zeckenentferner gibt es noch keine Studien. Durch die kleine Druckfläche von Nymphia werden die Zecken nur minimal gequetscht.
Das hat den Vorteil, dass Du auch kleinste Zecken sicher entfernen kannst.
Mit Zeckenkarte und -hebel ist das unter Umständen schwieriger.
Kleine Zeckennymphen können nämlich durch den Schlitz von Karte und Hebel rutschen und dabei unnötig gereizt werden – bei großen Zecken ist das hingegen kein Problem.
Zecke entfernen: Detaillierte Anleitung
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Anleitung Zeckenzange | Anleitung Zeckenkarte |
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Anleitung Zeckenpinzette | Anleitung Zeckenhaken |
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Anleitung Zeckenschlinge | Anleitung Nymphia |
Werkzeug desinfizieren
Eine Zecke beißt oder sticht eine kleine Wunde in die Haut und darüber können Krankheitserreger in den Körper gelangen.
Daher gilt es, vor dem Entfernen das Werkzeug zu waschen und zu desinfizieren, etwa mit Alkoholtupfern.
Auch klarer, hochprozentiger Alkohol kann benutzt werden.
Zecke freilegen & aufrichten
Um die Zecke gut greifen zu können, zunächst die Stichstelle freilegen.
Bei sehr haarigen Tieren nutzen Haarspangen.
Dann die Zecke aufrichten, sodass der Körper senkrecht zur Haut steht.
Zecke greifen & fixieren
Vorsicht: Den hinteren Zeckenkörper niemals drücken oder quetschen.
Daher die Zecke möglichst hautnah greifen. Dies gilt für alle Arten der Zeckenentfernung.
Bei diesem Schritt ist es sinnvoll, eine Lupe zu benutzen.
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Langsam ziehen oder drehen
Ist die Zecke einmal fixiert, gilt es, vorsichtig und langsam vorzugehen.
Denn zieht/dreht man ruckartig, erhöht sich die Gefahr, dass ein großer Teil stecken bleibt.
Daher gilt es, den Druck langsam und schrittweise zu erhöhen – nicht kontinuierlich.
Wartet man zwischen den Schritten etwas ab, gibt man der Zecke Zeit, sich zu lösen.
Denn Zecken kleben sich selbst an der Haut fest – mit sogenanntem »Zeckenzement«.
Diesen können sie selbst wieder auflösen, mit einer speziellen Substanz in ihrem Speichel. Doch dafür brauchen sie etwas Zeit.
Außerdem befestigen sich Zecken auch mit speziellen Widerhaken in der Haut.
Auch einen Teil dieser Haken können die Zecken aktiv lösen.
Daher kannst Du Dir für das Ziehen auch einige Minuten Zeit lassen und dabei den Druck stufenweise erhöhen.
So gelingt es in vielen Fällen, die Zecke vollständig aus der Haut zu lösen.
Wunde desinfizieren
Abschließend gilt es, die Wunde/Stichstelle zu desinfizieren.
Auch dazu eignen sich wieder Alkoholtupfer/-pads.
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Zecke entsorgen
Wer Zecken nicht töten möchte, kann sie danach im Waschbecken oder der Toilette herunterspülen.
Möchtest Du die natürlichen Feinde von Zecken unterstützen, lassen sich Zecken auch wieder in der Natur aussetzen – am besten an einem Ort, an dem sich nie Menschen oder Haustiere aufhalten.
Borreliose-Test
Hatte die Zecke mehr als 24 Stunden Zeit zu saugen, besteht die Gefahr, dass sie Borreliose-Bakterien an den Wirt abgegeben hat.
Daher muss in den folgenden Tagen die Wunde besonders aufmerksam beobachtet werden.
Tritt Fieber auf oder eine kreisrunde Wanderröte um die Stichstelle herum, gilt es, eine Ärztin/Arzt aufzusuchen.

Zeigen sich ausschließlich Grippe-Symptome (Fieber, Gliederschmerzen), kann dies eventuell andere Ursachen haben.
Doch auch in diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Zecke auf Borrelien zu testen.
Deshalb sollten Zecken aufbewahrt werden, die länger als 24 Stunden am Wirt gesaugt haben.
Dann lassen sich die Zecken im Zweifel einschicken und im Labor untersuchen lassen.
Also gilt es, Zecken zum Beispiel in einem verschließbaren Glas eine Weile aufzuheben.
Befindet sich im Behälter etwas Wasser, dann kann die Zecke nicht austrocknen und dort für einige Tage überleben.

Drehen: Vor- & Nachteile
Beim Drehen wird etwas weniger Zeit benötigt als beim Ziehen.
Mit Haken, Schlinge und Zange lassen sich die Zecken zudem gut fixieren und mit wenig Kraftaufwand herausdrehen – ein Vorteil bei großen Zecken.
Generell fällt die Reaktion von Tieren/Kindern beim Drehen geringer aus als beim Ziehen.
Das führt auch dazu, dass nur in seltenen Fällen (~10 %) ein großer Teil der Zecke in der Haut steckenbleibt.
Wenn man danach die Zecken unter dem Mikroskop untersucht, zeigt sich allerdings, dass in vielen Fällen ein kleiner Teil der Zecke abgedreht wurde (~80 %).
Also gelingt es beim Herausdrehen nur in rund 10 % der Fälle, die Zecke komplett zu entfernen.
Ziehen: Vor- & Nachteile
Beim Ziehen mit Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenhebel kommt es häufiger dazu, dass ein großer Teil der Zecke abreißt.
Allerdings gelingt es auch häufiger, die Zecke komplett zu entfernen.
Dadurch kann das Risiko einer Fremdkörperreaktion vermindert werden.
Beim Ziehen benötigt man allerdings meist etwas mehr Kraft, und dadurch ist diese Methode manchmal mit einem leichten Schmerz verbunden.
Das wiederum führt dann dazu, dass Tiere und kleine Kinder nicht stillhalten, was ein vorsichtiges Herausziehen der Zecke erschwert.
Fazit
Generell gilt es, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen.
Ob man dreht oder zieht und welches Werkzeug man benutzt, hängt von der Situation ab.
Entfernt man Zecken bei Hunden oder Katzen, ist Drehen oft die beste Wahl.
Ob man dazu eine Zeckenzange, Zeckenhaken oder Zeckenschlinge benutzt, ist Geschmackssache.
Möchtest Du eine Zange verwenden, solltest Du allerdings darauf achten, dass die Greifer möglichst fein gearbeitet sind.
Bei günstigen Modellen ist die Druckfläche zu groß, was dann die Zecke unnötig quetscht und das Risiko von Krankheitsübertragungen erhöht.
Entfernst Du eine Zecke am Menschen, dann empfiehlt sich eine Zeckenpinzette mit Lupe.
Denn beim Ziehen mit Pinzette hast Du mehr Kontrolle und eine höhere Chance, die Zecke komplett zu entfernen.
Bei kleinen Zecken hat sich zudem der Nymphia-Zeckenentferner bewährt.
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Quellen & Literaturtipps zum Thema
- „Tick Removal – Vergleich von fünf verschiedenen Zeckenentfernungsgeräten“ – Robisch (2010)
- „In-vitro-Methoden zum Nachweis einer Repellentwirkung gegen Zecken“ – Straumer (2008)
- „Tick Removal“ – Gammons, Salam (2002)
- „Effect of Tick Removal on Transmission of Borrelia burgdorferi and Ehrlichia phagocytophila by Ixodes scapularis Nymphs“ – Des Vignes (2001)
- „Removal of Attached Nymphs and Adults of Ixodes ricinus“ – De Boer, Van Den Bogaard (1993)
- Empfehlung des Bayrischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
- Informationen über Zecken des Robert Koch Instituts
- Empfehlungen des Centers for Disease Control and Prevention
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Für Katzenliebhaber hier eine Übersicht über: Biologische Mittel gegen Zecken bei Katzen.
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Schön, dass Du da bist!
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- Tomaten gegen Wespen im Test | Vertreiben Tomaten Wespen? - 7. September 2020
Gute Seite, denke aber, dass Folgendes noch besser ist:
YouTube: „Zecke mit Faden entfernen“ (Kanal: DannerTick).
MfG
Robert Danner
Hallo Herr Danner,
danke für den Kommentar. Wenn man keine anderen Hilfsmittel zur Hand hat, kann es mit dem Faden wirklich klappen.
Ich habe mir auch Ihr Video einmal angesehen. Doch dabei ist mir aufgefallen, dass doch ein großes Stück der Zecke abgerissen und in der Haut steckengeblieben ist. Das möchte man doch eigentlich vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen,
Alex