Chemische Zeckenabwehrmittel erzielen zwar einen hohen Schutz vor einem Zeckenbefall, setzen Hunde jedoch auch einer enormen gesundheitlichen Belastung aus.
Denn in zahlreichen Spot-On Präparaten, Tabletten wie auch in Halsbändern gegen Zecken sind häufig Chemikalien wie Permethrin, Imidacloprid, Moxidectin oder Deltamethrin enthalten. Dabei handelt es sich unter anderem um Nervengifte, die die Gesundheit von Hunden beeinträchtigen können.
Eine Unverträglichkeit äußert sich vor allem durch Überempfindlichkeitsreaktionen wie Übelkeit, Erbrechen oder Juckreiz.
Hinzu kommt, dass bei Spot-On-Präparaten eine erneute Gabe im Abstand von zwei bis vier Wochen notwendig ist, um eine lückenlose Wirksamkeit sicherzustellen.
Daher gewinnen biologische Abwehrpräparate gegen Zecken an zunehmender Beliebtheit.
Mittel für Hunde | Kombination natürlicher Wirkstoffe | Zec ProTec
Bislang liegen nur sehr wenige wissenschaftliche Studien über die Wirksamkeit von biologischen Präparaten vor. Dennoch gelten unter anderem folgende Mittel als vielversprechend:
Schwarzkümmel
Im Handel finden sich zahlreiche Leckerli für Hunde, die Schwarzkümmel enthalten.
Der einzigartige Geruch von Schwarzkümmelöl basiert auf einem Anteil ätherischer Öle von etwa 1 %.
Das Öl wird aus Schwarzkümmelsamen gewonnen (Nigella sativa).
Die Gabe von Schwarzkümmelöl erfolgt über die Nahrung. Die Dosierung kann jedoch von Tier zu Tier abweichen.
Da der Geschmack nicht allen Hunden behagt, empfiehlt es sich, Schwarzkümmelöl tropfenweise einzuschleichen.
Alternativ ist eine Anreicherung des Trinkwassers möglich. Auch das Füttern mit Schwarzkümmelsamen ist kein Problem.
Unerwünschte Wirkungen sind nicht bekannt. Nur für tragende und leberkranke Tiere ist Schwarzkümmel nicht geeignet.
Folgende Mittel gelten zur Zeckenabwehr als vielversprechend, doch Angaben über die Wirksamkeit sind bisher nicht eindeutig.
Ätherische Öle
Ätherische Öle sollen unter anderem den Chitinpanzer von Zecken angreifen, wodurch diese anschließend austrocknen.
Da sich ätherische Öle für Hunde lediglich in teils stark verdünnter Form eignen, ist die Anwendung stets mit Vorsicht zu genießen.
Sofern ätherische Öle zum ersten Mal bei Hunden zum Einsatz kommen, sollte die Eingewöhnung in geringen Mengen erfolgen, um Kontaktallergien vorzubeugen. Zudem ist eine Überdosierung durch das Ablecken des Fells zu vermeiden.
Ätherische Öle werden bei Hunden äußerlich angewendet.
Als besonders wirkungsvoll gelten Geraniol und Citridiol. Bei Letzterem handelt es sich um einen Bestandteil des ätherischen Öls des Zitroneneukalyptus.
Das Aroma von Zitroneneukalyptus soll auf Zecken abschreckend wirken, sodass diese nicht mehr an das Fell des Hundes andocken. Die Anwendung erfolgt dabei durch Einreiben.
Da manche Hunde das Aroma allerdings als zu stark empfinden, sollte die Einführung von Zitroneneukalyptus zunächst in geringer Menge erfolgen.
Geraniol ist in verschiedenen ätherischen Ölen enthalten. Besonders viel befindet sich zum Beispiel in Palmarosaöl.
Auch Lavendel- und Teebaumöl sollen Zecken abwehren und lassen sich auf in das Fell träufeln.
Schließlich sind auch Zitronen-, Zimt-, Oregano- und Pfefferminzöl als Abschreckung gegen Zecken in der näheren Auswahl.
Die wissenschaftliche Forschung zum Thema „Ätherische Öle und Zeckenabwehr“ erlebt zurzeit einen Boom. Daher ist davon auszugehen, dass sie bald schon weitere Ergebnisse liefert.
Doch bereits jetzt gibt es zahlreiche Halsbänder und Sprays für Hunde, die ätherische Öle enthalten.
Zeckenabwehr mit ätherischen Ölen
Anti-Zeckenhalsband für Hunde | Soll auch gegen Flöhe wirken | Dewel
Anti-Zecken-Spray für Mensch und Tier | Repellent mit ätherischen Ölen | ZeckEx
Knoblauch soll das Milieu der Haut verändern, sodass es unattraktiv für Zecken wird.
Knoblauch ist aufgrund des intensiven Geruchs nicht bei allen Hunden beliebt.
Da eine erhöhte Menge auf Hunde giftig wirkt, sollte die Gabe stets mit größter Sorgfalt erfolgen. Als allgemeiner Grenzwert gelten 5 Gramm Knoblauch je Kilogramm Körpergewicht.
Bei Knoblauchgranulat und -pellets sind die Empfehlungen der Hersteller somit unbedingt einzuhalten.
Graue EM-Keramik-Pipes werden häufig für Halsbänder benutzt.
EM-Keramikhalsbänder
Die gleiche Skepsis wie bei Bernstein gilt auch für EM-Keramik. Beim Brennprozess sollen effektive Mikroorganismen (EM) »Schwingungsinformationen« auf die Keramikröhrchen übertragen.
Diese Informationen sollen sich dann auf unbekannte Weise auf das Fell und den Körper des Hundes übermitteln und diesen vitalisieren, harmonisieren und gegen Zecken schützen.
Auch EM-Halsbänder haben in ersten Tests keine Wirkung gegen Zecken gezeigt.
