Weltweit kommen über 900 Zeckenarten vor – ungefähr 15 davon findet Ihr im deutschen Sprachraum.
Davon befallen vor allem sieben Arten den Menschen sowie Nutz- und Haustiere.
Relevante Zeckenarten in Zentraleuropa:
- Gemeiner Holzbock: Ixodes ricinus
- Auwaldzecke: Dermacentor reticulatus
- Schafzecke: Dermacentor marginalis
- Igelzecke: Ixodes hexagonus
- Braune Hundezecke: Rhipicephalus sanguineus
- Taubenzecke: Argas reflexus
- Riesenzecke: Hyalomma marginatum
Die einzelnen Arten haben sich an spezielle Lebensräume und Wirtstiere angepasst.
Zecken können Viren, Bakterien und kleinste Parasiten übertragen.
Hier erfahrt Ihr, woran Ihr die verschiedenen Zeckenarten erkennt und was Ihr tun könnt, um Euch vor ihnen zu schützen.
Video: SWR über den Gemeinen Holzbock
Inhaltsverzeichnis
Der Gemeine Holzbock
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die am weitesten verbreitete Zeckenart in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Er gehört zu den Schildzecken der Gattung Ixodidae.
Holzbock-Männchen verfügen über einen braun-schwarzen Schild, der den ganzen Körper bedeckt.
Bei den Weibchen bedeckt der Schild nur das vordere Drittel – ihr Hinterleib ist rot und wie eine Mondsichel geformt.
Der Gemeine Holzbock wird ab Temperaturen über 6-7° Celsius aktiv.
Der Holzbock benötigt eine Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent, um überleben zu können. Daher kann er sich nicht in Wohnräumen vermehren.
Sein Lebensraum sind Laubwälder und feuchte Wiesen.
Besonders häufig kommt er auf Lichtungen im Wald oder am Waldrand vor.
Er klettert auf Gräser, Kräuter und Büsche, von denen er sich abstreifen lässt. Selbst sucht er nicht aktiv nach Wirtstieren.
Der Holzbock hat sich nicht auf einen Wirt spezialisiert, sondern befällt viele verschiedene Tierarten.
Auch der Mensch zählt zu den Wirtstieren des Holzbocks, ebenso viele Haus- und Nutztiere.
Neben Säugetieren werden auch Vögel und Eidechsen befallen.
Der Gemeine Holzbock gilt als gefährlich, da er eine ganze Reihe von Krankheiten übertragen kann.
Dazu zählen zum Beispiel: Borreliose, FSME, Q-Fieber, Babesiose und Ehrlichiose.
Hier mehr Informationen zum Gemeinen Holzbock.
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Auwaldzecke
Die Auwaldzecke kommt ursprünglich aus Südeuropa und breitet sich momentan auch in Mitteleuropa aus.
Daher ist sie bisher nur regional und nicht flächendeckend verbreitet.
Auch sie gehört zu den Schildzecken, jedoch zur Gattung der Buntzecken (Dermacentor).
Denn ihr Schild ist mehrfarbig gemustert und weiß marmoriert, wie Ihr auf dem obigen Bild erkennen könnt.
Anders als der Holzbock wird die Auwaldzecke schon ab 3° Celsius aktiv und tritt daher auch bereits im Januar und Februar auf.
Video: Buntzecken-Männchen in Bewegung
Auch die Auwaldzecke benötigt– wie der Holzbock – feuchte Lebensräume und kann sich in trockenen Wohnungen nicht vermehren.
In feuchten Gebieten trifft man Auwaldzecken von Frühling bis Herbst an. Jedoch legen die Tiere in trockenen Sommern eine Ruhephase ein.
Es gibt unterschiedliche Angaben darüber, ob sie sich als Laufzecke aktiv auf die Suche nach Wirten macht oder sich wie der Holzbock nur passiv von Pflanzen abstreifen lässt.
Zu ihren Wirten zählen Kleinsäuger, Hunde sowie viele Wild- und Nutztiere.
Der Mensch zählt jedoch zu den Fehlwirten und wird nur selten befallen.
Auch Auwaldzecken übertragen Krankheiten. Insbesondere bekannt geworden sind Fälle von Babesiose beim Hund (Hundemalaria).
Zudem stehen sie in Verdacht auch Babesiose beim Pferd, Pferde-Piroplasmose, Q-Fieber, Hasenpest und Fleckfieber übertragen zu können.
Nachgewiesen wurden auch FSME-Viren, jedoch bisher nur äußerst selten.
Hier mehr Informationen zur Auwaldzecke.
Schafzecke
Die Schafzecke kommt weltweit auf fast allen Kontinenten vor. Häufig findet Ihr sie am Mittelmeer und auf dem Balkan.
Im deutschsprachigen Raum ist sie vor allem in Süddeutschland verbreitet, insbesondere in den Tälern von Rhein und Main.
Die Schafzecke zählt zu den Buntzecken und ist eng verwandt mit der Auwaldzecke.
Ausgewachsene Schafzecken kommen in der Regel zweimal pro Jahr vor. Zuerst im Frühling (März/April) und dann noch einmal im Herbst (September/Oktober).
Sie sind an warme und trockene Lebensräume angepasst. Daher findet man sie auch an sonnigen Plätzen wie Wiesen, Hängen und Waldrändern.
Wie ihr Name schon andeutet, sind sie auch auf Schafweiden zu Hause, denn Schafe zählen zu ihren bevorzugten Wirtstieren.
Zudem werden auch Rinder, Pferde und Ziegen befallen, sowie viele Wild- und Haustiere – in seltenen Fällen auch der Mensch.
Die Schafzecke ist bekannt dafür, an der Verbreitung des Q-Fiebers eine entscheidende Rolle zu spielen.
Zudem wird vermutet, dass sie weitere Krankheiten übertragen kann.
Dazu zählen: Hasenpest, Fleckfieber, Rinderanaplasmose oder Babesiose beim Hund.
Hier mehr Informationen zur Schafzecke.
Igelzecke
Die Igelzecke ist in fast ganz Europa heimisch und im gesamten deutschen Sprachraum vertreten.
Sie ähnelt im Aussehen stark dem Holzbock und beide Arten können leicht verwechselt werden.
Der wesentliche Unterschied ist die Form des Rückenschilds. Denn beim Holzbock ist es meist rund und bei der Igelzecke erinnert es an ein Sechseck, dessen Ecken abgerundet sind.
Die Igelzecke ist das ganze Jahr hindurch aktiv – auch im Winter. Allerdings sind die Phasen der Hauptaktivität im Herbst und im Frühling.
Igelzecken leben in den Gängen und Nestern ihrer Wirtstiere; außerhalb sind sie nur selten anzutreffen.
Als Wirte bevorzugt die Igelzecke reine Fleischfresser. Der Mensch zählt damit zu den Fehlwirten und wird fast nie befallen.
Bevorzugte Wirte sind Igel, Katzen, Hunde und Marderartige.
Igelzecken können auch Krankheitserreger auf ihre Wirte übertragen, etwa FSME-Viren, Borreliose-Bakterien und Piroplasmen (einzellige Parasiten).
Hier mehr Informationen zur Igelzecke.
Braune Hundezecke
Hundezecken sind Laufzecken, die aktiv nach ihren Wirtstieren suchen.
Sie bewegen sich dabei mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Meter pro Minute auf ihre Opfer zu.
Braune Hundezecken (Rhipicephalus sanguineus) kommen im deutschen Sprachraum normalerweise nicht vor.
Sie werden jedoch manchmal aus dem Mittelmeerurlaub mitgebracht.
Auch sie zählen zur Familie der Schildzecken.
Da die Zecken resistent gegenüber Trockenheit sind, können sie sich auch in Wohnungen und Tierheimen vermehren und zu Plagen ausweiten.
Sie benötigen eine Umgebungstemperatur von über 20° Celsius. Sinkt die Lufttemperatur unter diesen Wert, fallen Hundezecken in eine Kältestarre.
Kalte Winter können sie nicht überleben, weshalb sie in Mitteleuropa in freier Natur nicht vorkommen.
Ihre Hauptwirte sind Hunde und Katzen. Menschen werden nur befallen, wenn es zu Massenvermehrungen in Wohnräumen gekommen ist.
Auch die Hundezecke kann zahlreiche Krankheiten übertragen – primär die Babesiose beim Hund ist von Bedeutung.
Hier mehr Informationen über die Braune Hundezecke.
Taubenzecke
Die Taubenzecke wird immer dann zum Problem, wenn ihre Wirtstiere – meist Haustauben – plötzlich verschwinden oder vertrieben werden.
In freier Natur kommen sie in Mitteleuropa normalerweise nicht vor, sondern nur in bewohnten Häusern, in denen auch Tauben brüten.
In Südeuropa kann man sie auch in freier Wildbahn finden.
Die Taubenzecke gehört zu den Weichzecken/Lederzecken und verfügt nicht über einen Schild.
Taubenzecken sind nachtaktiv und saugen jeweils nur für wenige Minuten (rund 20 bis 40min) und kehren rasch wieder in ihre Verstecke zurück.
Meist leben sie in Ritzen und Spalten hinter Wandverkleidungen, wo sie auch für viele Jahre hungern können.
Verschwinden ihre Wirtstiere, zum Beispiel weil das Dachgeschoss ausgebaut wird, können sie auch Menschen befallen.
Häufig ist die Bekämpfung aufwendig und schwierig, da sie sich tief in Ritzen verborgen halten.
Krankheiten überträgt die Taubenzecke allerdings keine, jedoch kann es zu allergischen Reaktionen kommen, bis hin zum anaphylaktischen Schock und Bewusstlosigkeit.
Hier mehr Informationen über Taubenzecken.
Hyalomma – Riesenzecken
Die Hyalomma-Arten Marginatum und Rufipes können bis zu fünfmal so groß werden wie der Gemeine Holzbock.
Sie kommen in Mittel- und Nordeuropa jedoch normalerweise nicht vor.
Sie sind an heißes und trockenes Klima angepasst und es wird angenommen, dass sie Kälte und Frost nicht überleben.
Doch die Zecken können auf Zugvögeln in den Norden reisen und das tun sie regelmäßig.
Vereinzelt wurden Exemplare an Pferden entdeckt. Doch nie mehr als 10 pro Jahr.
Daher deutet bisher nichts darauf hin, dass sie sich angesiedelt haben könnte.
Hyalomma Zecken können sehen und laufen auf ihre Wirtstiere zu.
Video: Hyalomma läuft wie eine Spinne
Die Medien lieben Hyalomma-Zecken, weil sie eine tödliche Gefahr bergen: die Ansteckung mit Krim-Kongo-Fieber.
Krim-Kongo kann zum Tod führen und ist von Mensch zu Mensch höchst ansteckend.
Hier mehr Informationen über Hyalomma-Zecken.
Weitere Zeckenarten
Zusätzlich zu den genannten Arten gibt es noch rund 15 weitere bekannte Zeckenarten in Zentraleuropa.
Doch die meisten haben kaum bis keine Bedeutung für den Menschen oder Haus- und Nutztiere, da sie sich auf ganz spezielle Wirtstiere beschränken.
Relevant für Hunde und Katzen
Selten können auch folgende Zecken Hund & Katze befallen:
- Rehzecke (Haemaphysalis concinna)
- Fuchszecke (Ixodes canisuga)
- Mauszecke (Ixodes trianguliceps)
- Taigazecke (Ixodes persulcatus)
Die Taigazecke ist hauptsächlich in Osteuropa bis nach Asien hinein heimisch, kommt vereinzelt aber auch in Mitteleuropa vor.
Sie ähnelt im Aussehen dem Holzbock.
Interessant doch für Mensch und Haustiere irrelevant
Fledermauszecke (Argas verspertilonis)
Ixodes innopinatus
Erst 2014 wurde diese Art erkannt und vorher als Gemeiner Holzbock betrachtet.
Die Arten können am Genmaterial von Experten unterschieden werden.
Außerdem unterscheiden sie sich in Verhalten und Lebensweise.
Denn im Gegensatz zum Holzbock ist Ixodes innopinatus auch im Winter aktiv.
Zudem befallen die Larven und Nymphen von I. innopinatus wahrscheinlich ausschließlich Eidechsen.
Die Entwicklungsstadien des Holzbocks findet man in der Regel auf Säugetieren.
Ixodes Uriae (Seevogelzecke)
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Für Katzenliebhaber hier eine Übersicht über: Biologische Mittel gegen Zecken bei Katzen.
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eine schöne geordnete Übersicht zu den Zeckenarten, hätte mir noch ein paar aussagekräftige Abbildungen zu jeder Art gewünscht.
Eine Empfehlung zum präventiven Nachweis von Zecken für Gartenbesitzer mit und ohne Kleinkinder + Haustiere wäre meinerseits die Flaggenmethode mittels eines weißen Leinen- oder Baumwolltuches (Flagge z. B. 1 m x 1m, am Holzstiel befestigt). Bewege ich diese Flagge scheibenwischerartig vor mir her auf dem Boden habe ich in kurzer Zeit nach einigen Metern den sofortigen Nachweis (saisonalbedingt), ob sich Zecken im Gartenbereich aufhalten (sollte in Abständen wiederholt werden). Die Zecken kann ich dann vom Tuch mittels feiner Pinzette absammeln in ein Gläschen mit 70% igem Isopropylalkohol=Desinfektionsmittel (in jeder Apotheke erhältlich) konservieren (für eine evtl. spätere Artbestimmung wenige Tropfen Glyzerin hinzufügen). Somit bewahre ich Erwachsene, Kinder und Haustiere im Vorfeld schon mal vor unnötigen Körperkontakt mit den Zecken und reduziere die Infektionslast durch hohe Zecken-Individuenzahlen. Wiederholungen der Flaggenmethode sind zwar nötig (verhaltensbedingte Zeckenzuwanderung, Kleinsäuger im Garten etc.) aber machbar. Habe selbst gute Erfahrungen damit gemacht – Prävention vor Infektion, wie gesagt eine Empfehlung.
Mit freundlichen Grüßen