Lange Zeit wurden normale Pinzetten benutzt, um Zecken zu entfernen.
Doch heute ist bekannt: Das war keine gute Idee.
Denn durch die breiten Spitzen normaler Pinzetten drückt und quetscht man Zecken unnötig.
Dabei geben sie dann Krankheitserreger an den Wirt ab.
Deshalb werden heute spezielle Zeckenpinzetten mit einer dünnen Spitze benutzt.
Hier erfahrt Ihr, worauf es bei einer guten Zeckenpinzette ankommt und wie Ihr damit Zecken richtig entfernt.
Video: Zecke entfernen mit Pinzette
Direkt springen zur Schritt-für-Schritt-Anleitung: Zecke entfernen mit Pinzette.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Zeckenpinzetten zeichnen sich aus durch ihre besonders filigrane Spitze.
Die Spitze verläuft entweder gerade oder ist abgewinkelt gebogen – wie im Bild oben.
Eine Zeckenpinzette besteht in der Regel aus Metall, doch es gibt auch Einweg-Varianten aus Kunststoff/Plastik.
Die meisten Pinzetten sind aus rostfreiem Edelstahl und manche bestehen aus besonders hochwertigem Chirurgenstahl.
Besondere Modelle
Einige Modelle haben zusätzlich eine Lupe, sodass auch kleine Zecken gut erkannt werden können.
Sie eignen sich auch, um eventuell steckengebliebene Teile der Zecke zu entfernen (Splitterpinzetten).
Zudem gibt es Pinzetten mit LED-Licht für bessere Sicht.
Mit Lupe
Die Lupen von Zeckenpinzetten haben in der Regel eine vierfache Vergrößerung.
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Mit LED und Lupe
Die Pinzetten mit LED sind gut für Camper, die abends im dunklen Zelt eine Zecke entfernen müssen.
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Mit Kreuzgriff
Pinzetten mit Kreuzgriff sind überwiegend eher schlecht geeignet, um Zecken zu entfernen.
Denn sie haben oft eine zu breite Auflagefläche an der Spitze und man kann den Greifdruck nur schwer regulieren.
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Als Set
Einige Hersteller bieten Zeckenpinzetten und Zeckenzangen als Sets an.
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Anwendung
Zecken sollten möglichst schnell entfernt werden.
Doch dabei besteht die Gefahr, Zecken zu zerquetschen oder abzureißen.
Daher ist es besonders wichtig, vorsichtig und langsam vorzugehen.
Also gilt es, keine Zeit zu verlieren und möglichst schnell mit der Zeckenentfernung zu beginnen.
Doch seid Ihr dann am Werk, gilt es behutsam und bedacht zu agieren.
Es kann hilfreich sein, sich dabei auf die Atmung zu konzentrieren und die Schultern/das Gesicht bewusst zu entspannen.
Denn das führt dazu, dass Ihr nicht verkrampft und ruckartige Bewegungen vermeidet.
Ziehen oder drehen?
Zu dieser Frage gibt es verschiedene Theorien, auch abhängig davon, welches Werkzeug zur Zeckenentfernung verwendet wird.
Bei der Zeckenpinzette wird in der Regel empfohlen, langsam gerade nach oben zu ziehen und nicht zu drehen.
Doch auch hier wird manchmal behauptet, dass eine leichte Drehung helfen würde.
Allerdings ist es relativ schwierig, eine Zecke mit einer Pinzette zu drehen.
Dafür eignen sich andere Hilfsmittel besser, etwa Zeckenhaken oder Zeckenzange.
Beim Drehen ist außerdem das Risiko erhöht, dass Ihr die Zecke abdreht und ein Teil in der Haut steckenbleibt.
Doch auch beim Ziehen ist die Gefahr hoch, dass Ihr die Zecke abreißt – allerdings etwas geringer als beim Drehen.
Also beide Methoden sind nicht ohne Risiko.
Allerdings könnt Ihr mit einer Pinzette so langsam und vorsichtig ziehen, dass Ihr die Zecke nur in seltenen Fällen abreißt.
Bei der Anwendung der Zeckenpinzette ist zudem wichtig, dass Ihr die Zecke nicht von oben greift, sondern von der Seite und dabei möglichst hautnah.
Denn Ihr möchtet möglichst wenig Druck auf den Zeckenkörper ausüben, um sie nicht unnötig zu quetschen.
Hier mehr Informationen zur Frage: Ist Drehen oder Ziehen besser geeignet, um Zecken zu entfernen?
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Anleitung: »Schritt-für-Schritt«
- Alkoholtupfer/-pads bereitlegen: Zum Desinfizieren der Wunde nach dem Entfernen.
- Zeckenpinzette reinigen und desinfizieren.
- Zecke freilegen. Haare/Fell zur Seite kämmen und eventuell mit Klammern/Spangen fixieren.
- Die Zecke mit der Pinzettenspitze greifen: von der Seite, parallel zum Zeckenkörper und möglichst hautnah.
- Nicht zu fest zudrücken, → Gefahr Zecke abzutrennen. Auch nicht zu locker drücken → Gefahr abzurutschen.
- Zecke langsam gerade nach oben ziehen, sodass eine leichte Spannung entsteht. Dann stoppen und einige Sekunden auf Spannung halten.
- Abwarten, ob sich die Zecke nun von allein löst.
- Löst sich die Zecke noch nicht → langsam schrittweise die Spannung erhöhen und dabei immer wieder kurz innehalten. Schultern/Gesicht entspannen – keine Eile aufkommen lassen. Dann löst sich die Zecke und kann, ohne in zwei Teile zu reißen, entfernt werden.
- Wenn Ihr abrutscht, noch mal in Ruhe ansetzen und Ablauf wiederholen. Hier erfährt Ihr, was zu tun ist, wenn ein Teil des Zeckenkopfes stecken geblieben ist.
- Nachdem die Zecke entfernt wurde, desinfiziert Ihr die Wunde mit Alkoholtupfern. Jetzt könnt Ihr auch eine Heilsalbe auftragen und die Stelle mit einem Pflaster schützen.
- Die Zecke aufbewahren, damit sie gegebenenfalls später auf Krankheitserreger überprüft werden kann.
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In den nächsten Tagen und Wochen beobachtet Ihr die Einstichstelle.
Eine leichte Rötung – wie bei einem Insektenstich – ist normal und heilt von allein ab.
Doch bildet sich nach einigen Tagen (3 bis 30) eine kreisrunde Rötung, die sich ausweitet (Wanderröte), gilt es, unbedingt zum Arzt zu gehen.
Eventuell handelt es sich um eine Infektion mit Borreliose-Bakterien, die dann mit Antibiotika behandelt werden kann.
Zeigen sich später die Symptome einer Grippe (Fieber, Gliederschmerz), kann das ebenfalls mit dem Zeckenstich zusammenhängen.
Auch dann solltet Ihr unbedingt zur Hausärztin gehen.
Die aufbewahrte Zecke nehmt Ihr dann mit, damit sie eingeschickt und untersucht werden kann.
Vorteile
Insbesondere erlauben Zeckenpinzetten besser als andere Werkzeuge, Zecken fest fixieren zu können.
Denn das ist bei Zeckenkarte oder Zeckenhaken meist nicht möglich.
Außerdem bieten Pinzetten eine gute Kontrolle über den Druck und können auch schwer zugängliche Stellen gut erreichen.
Ein weiterer Vorteil ist die lange Haltbarkeit.
Besonders zu empfehlen sind die Modelle mit Lupe, um kleine Zecken auf der Haut eindeutig zu erkennen.
Schließlich lassen sich Pinzetten auch dazu benutzen, stecken gebliebene Teile einer Zecke oder kleine Holzsplitter zu entfernen.
Nachteile
Zeckenpinzetten bergen bei falscher Anwendung einige Gefahren.
Denn es ist mit ihnen leichter möglich, die Zecken zu zerquetschen, als zum Beispiel mit einem Zeckenhaken.
Für kleine Zeckennymphen ist die Spitze der Pinzette zu breit. Damit würden Nymphen unnötig gequetscht.
Daraus erhöht sich besonders für Menschen, die noch ungeübt sind, das Risiko Krankheitserreger in die Wunde zu pressen.
Zudem kann man mit den scharfen Metallkanten der Pinzette durch zu starken Druck die Zecken zertrennen oder durch zu starkes Ziehen abreißen.
Schließlich solltet Ihr bedenken, dass man mit den scharfen Spitzen der Pinzette sich selbst oder auch seine Haustiere verletzen kann.
Bei Hunden und Katzen ist es schwierig, die Zecke zu entfernen, ohne dabei an Fell bzw. Haaren zu ziehen.
Fazit
Bei adulten Zecken ist die Zeckenpinzette eine gute Wahl, da sich diese damit sicher fixieren und aus der Haut ziehen lassen.
Hier bieten sich vor allem auch Pinzetten mit Lupe an, die neben der Zeckenentfernung auch bei anderen Anliegen nützlich ist, z. B. Holz- und Glassplitter entfernen.
Bei kleinen Zeckennymphen sind Zeckenhaken oder der Nymphia-Zeckenentferner jedoch klar im Vorteil.
Denn sie bergen weniger Gefahren, die Zecke unnötig zu quetschen.
Video: Zeckenpinzette würde Nymphe quetschen
Besonders für die Zeckenentfernung bei Hund und Katze sind Zeckenpinzetten nicht die beste Wahl.
Da hier die Zecken meist relativ groß sind, ist sogar die Zeckenzange hier leicht im Vorteil.
Wenn man jedoch regelmäßig Zecken beim Menschen entfernt, ist eine gute Zeckenpinzette hilfreich.
Daher wird sie auch von vielen Ärzten eingesetzt und empfohlen.
Wenn Sie unsicher sind, gehen Sie vor Ihrer ersten Zeckenentfernung zu Ihrer Haus- oder Tierärztin und lassen Sie sich gut beraten.
Alternativen
Eine Alternative für Entfernung von kleinen Zecken ist der Nymphia-Zeckenentferner.
Für unterwegs ist die Zeckenpinzette nicht die beste Wahl, da sie spitz und groß ist.
Daher sind in der Hosentasche sowohl Zeckenkarte, Zeckenhaken als auch Zeckenzange besser aufgehoben.
Hier erfahrt Ihr mehr über die Anwendung sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Werkzeuge:
Zeckenhaken: gut für Hunde, Pferde und Katzen
Zeckenzange: eine Frage der Qualität
Zeckenschutz
Einige Viren werden schon direkt mit dem Zeckenstich übertragen.
Seid Ihr in FSME-Risikogebieten unterwegs (z. B. Süddeutschland, Österreich, Schweiz), dann ist es wichtig, Euch schon vorweg gegen Zecken zu schützen.
Dazu habt Ihr einige Möglichkeiten auf natürlicher oder chemischer Basis.
Empfehlenswert ist etwa Zeckenschutzkleidung.
Chemische Abwehr
Chemische Mittel haben meist unerwünschte bis gefährliche Nebenwirkungen, zum Beispiel DEET, Fipronil oder Permethrin.
Doch es gibt auch das relativ gut verträgliche Mittel Icaridin, das sich zum Beispiel in Autan befindet.
Allerdings ist auch dieses Mittel hochgiftig für Wasserlebewesen – genauso wie die meisten anderen Insektizide und Akarizide.
Für Menschen und Tiere, die gern ins Wasser gehen, ist es daher nur bedingt geeignet.
Pflanzlicher Schutz
Nur weil ein Produkt eine natürliche Basis hat, heißt das nicht, dass es ungefährlich ist.
Zum Beispiel Pyrethrum – aus Mutterkraut gewonnen – kann nicht nur für Zecken, sondern auch für den Menschen tödlich sein.
Auch ätherische Öle können zwar Insekten und Zecken abwehren, doch sie sind giftig für Katzen und können beim Menschen Allergien und Reizungen auslösen.
Dennoch sind einige ätherische Öle eine echte Möglichkeit, Zecken mit den Mitteln der Natur abzuwehren.
Palmarosaöl, Lavendelöl oder Zitronengrasöl enthalten Geraniol, das Zecken nachweislich vergrämt.
Auch das Öl des Zitroneneukalyptus enthält einen Stoff, der so wirksam ist, dass er schon in vielen Anti-Zeckenmitteln eingesetzt wird (PMD).
Beim Zeckenschutz auf pflanzlicher Basis kommt es letztlich darauf an, mehrere Mittel zu kombinieren.
Aus den ätherischen Ölen könnt Ihr Euch ein Anti-Zecken-Spray oder auch zeckenabweisende Arm- und Fußbänder selber herstellen.
Doch diese allein bieten keinen 100%igen Schutz.
Daher empfiehlt es sich, sie mit anderen Mitteln zu ergänzen.
Auch Schwarzkümmelöl kann gegen Zecken schützen.
Es verändert den Körpergeruch und bietet damit zusätzlichen Schutz für Mensch, Pferd und Hund – doch Vorsicht, für Katzen ist Schwarzkümmelöl giftig.
Auch Kokosöl kann durch die enthaltenen Fettsäuren Insekten und Zecken abwehren. Es wird vor dem Spaziergang ins Fell oder in die Haut einmassiert.
Schließlich gibt es auch noch Zeckenschutzbekleidung für Menschen, die sich regelmäßig im Wald oder auf Feuchtwiesen aufhalten.
Es hilft auch, die Kleidung geschlossen zu halten – insbesondere an Knöcheln und Handgelenken.
Trotz aller Mittel ist es unerlässlich den Körper abzusuchen, wenn man in Gebieten unterwegs war, in denen Zecken zu Hause sind.
Damit man sich vor allem gegen Borreliose schützen, denn diese wird erst nach rund 24 Stunden übertragen.
Entfernt man Zecken vorher, lässt sich das Risiko zu erkranken stark minimieren.
Viel Erfolg bei der Zeckenabwehr!
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Für Katzenliebhaber hier eine Übersicht über: Biologische Mittel gegen Zecken bei Katzen.
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Wie man sich gegen Zecken schützen kann:
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Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder Ihre Tiere wirklich brauchen.
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